Das NABU-Haus am Roten Moor wurde im Jahr 2004 als kleine Jausenstation eröffnet und erfreute sich mit rund 30.000 Besuchern im Jahr bald großer Beliebtheit. Da der NABU Hessen die Wanderer, Radfahrer und Skifahrer noch besser über die faszinierende Natur des einzigen hessischen Moores informieren wollte, wurde das Gebäude von 2014 bis 2015 zum NABU-Naturerlebniszentrum mit großer Moorausstellung und Gastwirtschaft ausgebaut. An der Entwicklung des NABU-Hauses waren viele Menschen beteiligt, die zum Erfolg der Einrichtung beigetragen haben.
Das Rote Moor gehört zur Kernzone des Biosphärenreservates Rhön und liegt auf einer Höhe von rund 820 Metern über dem Meeresspiegel. Somit einer der höchsten Bereiche Hessens und besonderer Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen ist das Rote Moor ein beliebtes Ausflugsziel. Da Naturtourismus in Kombination mit Umweltbildung und gezielter Besucherlenkung zum Erhalt intakter Landschaft beiträgt, hat der NABU 2004 gemeinsam mit der Sport- und Kulturgemeinschaft Gersfeld das Haus am Roten Moor gebaut, unter tatkräftigem Einsatz ehrenamtlicher Helfer. Ohne Anbindung ans öffentliche Stromnetz versorgte sich das Haus über ein pflanzenölbetriebenes Blockheizkraftwerk selbst.
Neben einer Gastwirtschaft mit regionalen Produkten und Direktvermarktung wurden hier grundlegende Informationen zu Hochmoor, Biosphärenreservat und Fremdenverkehr angeboten. Das Haus am Roten Moor entwickelte sich zu einer Informationseinrichtung für Naturinteressierte, Wanderer, Radfahrer und Skiläufer. Und bald stellte sich heraus, dass die Gegebenheiten weder für jährlich rund 30.000 Besucher ausreichten, noch genügend Möglichkeiten boten, so über das einzigartige Rote Moor zu informieren, wie es ihm zusteht.
In enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis Fulda und der Biosphärenreservats-Verwaltung wurde daher ein Konzept zur Weiterentwicklung des Standortes erstellt, der in das Eigentum der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe übertragen wurde.
Als "Leuchtturmprojekt" der Region erhielt das NABU-Haus am Roten Moor eine Förderung durch die EU über 350.000 Euro. Die Gesamtkosten des Umbaus von rund 1,7 Mio. Euro wurden zudem aus Eigenmitteln des NABU Bundes- und Landesverbandes, der NABU- Kreisverbände und durch verschiedene regionale Sponsoren getragen. Die Bau- und Projektleitung übernahm das Planungsbüro Cognitio.
Die Planungszeit dauerte drei Jahre, der Aus- und Umbau selbst ein Jahr. Das Niedrigstenergiehaus beherbergt nun auf 80 Quadratmeter Fläche die interaktive Dauerausstellung "Moorfibel". In der Gastwirtschaft finden Besucher 40 Innen- und 60 Außenplätze, wo sie sich mit regionalen Köstlichkeiten verwöhnen lassen können. Am 18. September 2015 wurde das NABU-Haus am Roten Moor im Beisein der hessischen Umweltministerin Priska Hinz und vieler Gäste wiedereröffnet.